Party: About:Sound

Party: About:Sound

Als Musikliebhaber, DJs und Produzenten verbringen wir viel Zeit mit Musik, von der wir nur einen Teil im Clubkontext präsentieren können. Die Imperative eines DJ-Sets verhindern manchmal, dass die interessantesten Platten zu voller Geltung gelangen. Hierfür rufen wir eine Veranstaltungsreihe ins Leben, um Musik abseits vom normalen Betrieb auf einer Club-Anlage zu hören und die Geschichten hinter den Platten erzählen zu können.

UK Sound mit Kozstum

Es ist irgendwas anders mit der englischen elektronischen Musik – aus Gründen, über die noch zu sprechen sein wird, hat die Musik von der Insel ihren ganz eigenen Weg genommen, seit man Ende der 80er Techno & House aus den USA importierte. Der Musikjournalist Simon Reynolds beschrieb schon ab Mitte der 90er Jahre die sich dort neu entwickelnden Genres von UK Hardcore über Jungle, Drum and Bass bis his zu 2-Step und Garage als
das «Hardcore Continuum» – unter der sich wechselnden Oberfläche habe man es im Grunde seit den frühen Rave-Platten mit der selben Art von Musik zu tun. Beats, die so zerbrochen sind, dass man gerade noch so zu ihnen tanzen kann, und Basslines, die auf den Brustkorb drücken, sind nur die wichtigsten einenden Stilmerkmale des britischen Undergrounds, denen man alle zwei, drei Jahre in einem Gewand wieder begegnen kann. Auch heute noch lässt sich dieser Befund auf die mannigfaltigen Stilentwicklungen wie Dubstep, die Grime-Renaissance und die zahlreichen musikalischen Experimente, für die man bisher noch keinen Genre-begriff erfunden hat, ausweiten.
Kozstum fühlt sich von der britischen Musik angezogen, seit er die ersten Dubstep-Platten hörte und versucht seitdem, in seinen DJ-Sets dem Publikum so viele experimentelle UK-Tracks wie möglich unterzujubeln.

Am 24. wagt er einen Querschnitt durch Klassiker und Lieblingsplatten von der Insel, am 26. spielt er all night long.