Party: The Paper Kites (AUS) / Live at Mascotte
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THE PAPER KITES (AUS)
+ Support: Joshua Hyslop (Can)
Samstag 17. September 2016
doors 19.00 / show 19.30
Tickets: http://bit.ly/1YrQRyG (Starticket)
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Die Indie Folk/Rock Band The Paper Kites wurde vor fünf Jahren in Melbourne von High School Freunden gegründet. Seither hat das Quintett mit über 20Millionen klicks auf Youtube und über 160‘000 Facebook-Fans nicht nur in seiner Heimat schon für einiges Aufsehen gesorgt. Schon nach dem Release ihrer ersten EP „Woodland“ (2011) spielte die aufstrebende Band im ausverkauften The Corner Hotel, einem legendären Konzertlokal ihrer Heimatstadt. 2012 trat die Band zu ihrer ersten Headliner Tour durch Australien an. Die Shows in kleineren Venues des Landes waren restlos ausverkauft. Ein Song der Debüt-EP wurde in der US Serie „Grey‘s Anatomy“ gefeatured. 2012 folgte die nächste EP und die nächste Australien-Tour durch grössere Konzertlokale. 2013 wurde das erste Album aufgenommen. „States“ brachte die Band schliesslich erstmals nach Amerika und Kanada und mit dem zweiten Longplayer „Twelvefour“ (2015) besuchten The Paper Kites im Frühjahr erstmals auch Europa.
Die Paper Kites haben sich dieses Mal auf eine etwas andere Schiene begeben. Zwar bleiben sie dem klassischen Indie-Folk-Sound treu, setzen allerdings mehr auf starke Texte und eine gehörige Portion Melancholie. Nachts ist die goldene Zeit der Kreativen. Zumindest wird dies oft behauptet. Und ja, auch ich muss gestehen, nachts, wenn die Gedanken aus ihrem Käfig gelassen werden, genau dann entstehen die besten Ideen. Diese mythologische Eigenschaft haben sich The Paper Kites für „twelvefour“ zu Nutze gemacht. Das Album wurde ausnahmslos zwischen Mittenacht und vier Uhr morgens geschrieben. Dem ein oder anderem müsste der kleine aber feine Wink zum Album Titel jetzt auch auffallen.
Ganze zwei Monate stellte sich Frontmann Sam Bentley komplett auf diesen Rhythmus ein und verfasste ein komplettes Konzeptalbum. Ein Album, das durch die Melancholie der Nacht vorangetrieben wurde. Auch wenn man nun vermuten mag, die Texte verlieren sich in einer Mischung aus nächtlichem Blues und „was-soll-ich-nur-tun“-Herzschmerz, der liegt nicht ganz richtig. Emotionaler Realismus, Geschichten aus Liebe und Sehnsucht und dessen Aufeinandertreffen. Das beschreibt die Merkmale von „twelvefour“ laut Bentley selber, dann doch eher.
Die beabsichtigte Stimmung aus den schon fast ausgeschlachteten Themen (aber seien wir mal ehrlich, Liebe und Sehnsucht, besserer Themen für musikalische Tiefsinnigkeit und Herzschmerzfeeling gibt es nicht) wird mit harmonischen Melodien unterstützt. Fest getragen von durchdringenden Drums, feinen Synthie-Momenten und ungewöhnlichen, jedoch vollkommen passenden dreckigen Gitarrensound. In bewusster Anlehnung an den Klang der 80er Jahre, entsteht eine in sich stimmige Albums-Präsenz. Trotz des in sich geschlossenen Konzeptes, den starken Texten und guten Sounds, ist „twelvefour“ eine schwere Kost. Man muss sich drauf einlassen können, oder auch nicht. Im Grunde haben The Paper Kites ein Album produziert, welches unter keinen Umständen schlecht ist, jedoch eine bestimmte Stimmungslage voraussetzt. Bist du nicht melancholisch gestimmt oder hast Lust zum Träumen, wird dir „twelvefour“ langatmig, ja schon fast langweilig erscheinen. Da helfen Songs wie „Electric Indigo“ oder „Revelator Eyes“ auch nur bedingt. Anhören passt, durchhören auch, nur bitte nicht in Dauerschleife. Da fragt man sich, ob die Trägheit auf Platte zumindest live in atmosphärische Träumerei verwandelt werden kann. Wer weiß, ich werde es testen und euch berichten.